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Christian Kaiser

Silberweide im Auwald

Silberweide und Fruehlings Vegetation im geschuetzten Suesswasser Auenwald NSG Heuckenlock

Wissenwertes und Fotos von Knicks

Was ist ein KNICK?

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Das ist eine Feldhecke auf einem Erdwall. In Frankreich heißen sie Boucage, in England Hedges. Windschutzhecken gab oder gibt es in vielen windreichen Regionen Europas.

Knicks sind Kultur- und Lebensraum

Knicks sind eine Besonderheit in der Kulturlandschaft Norddeutschlands. Es begann so. Zuerst wurde das Land vermessen und neu aufgeteilt. Dann hat man einen Graben ausgehoben, um mit dem Erdreich einen Wall aufzuhäufen. Die so entstandenen Gräben waren ideal um nach der Schneeschmelze und starken Niederschlägen überflüssiges Wasser von Wiesen und Feldern abzuleiten.

Künstlerische Sichtweise auf die Kulturlandschaft

mit sämtlichen fotografischen Mitteln stelle ich mich dieser Heckenlandschaft. Es folgte eine aufwändige Recherche, dazu gehörte eine Spurensuche überall an den Stadträndern, in Archiven und natürlich im freien Feld. Die ältesten aller Wallhecken Deutschlands stammen aus dänischer Zeit. Die damals auf Befehl des dänischen Königs Christian VI vollkommen neu gegliederte Landschaft lag in den Grafschaften Schleswig und Holstein. Die damals vollkommen überformte, frisch geprägte bäuerliche Kulturlandschaft Schleswig-Holsteins hat sich bis heute in ihrer besonderen landschaftlicher Ästhetik und Anmut in einigen Bereichen gut erhalten lassen. Doch der technische Fortschritt in der Landwirtschaft nagt seit geraumer Zeit an der Substanz.

Der Knick im Jahreslauf

Jeder Knick verändert sich ständig während des Jahreslaufs. Raureif, Eis und Schnee verzaubern den Knick während der dunklen Jahreszeit. Ohne winterlichen Reiz wirken die Sträucher im Knick kahl und schwarz.

Das zeitige Frühjahr beginnt mit der Blüte der Schlehe (Schwarzdorn) gefolgt vom Blattaustrieb, Knospen öffnen sich in der Sonne, dann entfalten sich erste zartgrüne Blätter. Im Spätsommer tragen Brombeere und einige Sträucher essbare Früchte. Berühmt sind die Fliederbeeren des schwarzen Holunder. Diese bitteren, jedoch vitaminreichen Früchte werden seit jahrhunderten von Menschen geerntet und zu Saft eingekocht bevor die Vögel sie auffressen. Die leuchtenden roten, harten Früchte des Weissdorn überläßt der Mensch dagegen gerne den Tieren. Nistet sich der Winter richjtig ein kommen aus dem Norden viele verschiedene Zugvögel wie Rotdrossel und Wacholderdrossel. Sie fallen in Scharen ein und finden immer noch einen reich gedeckten Tisch.

Knickpflege

Der Knick wird alle 10 Jahre geknickt, das heißt heute er wird „auf den Stock gesetzt“. Danach kann er meist erneut ausschlagen und so für das Vieh und den Wind möglichst undurchdringlich bleiben. ( Das Vieh ab-kehren) Das lebendige Knicknetz innerhalb der heutigen Maismonolkultur – eigentlich einer Agrarsteppe ist das mit Abstand wertvollste landschaftliche Inventar des Landes Schleswig Holstein. Sozusagen die norddeutschen Pyramiden.

Was sind überhaupt Knicks? Knicks sind Wallhecken, die gerade für die Landschaft Schleswig Holsteins typisch sind. Wallhecken findet man auch in England und Frankreich und Spanien als traditionellen Erosionsschutz.

Es waren Bauern, die den Knick einst von Hand angelegt und gepflegt haben. Das ist im wesentlichen bis heute so geblieben, doch statt Handarbeit kommt heute schweres Gerät wie die hydraulische Knickschere zum Einsatz. Lohnunternehmer üben diese Arbeit meistens aus. Der Mensch in seiner Freitzeit geht je nach Veranlagung dort jagen, spazieren, radfahren kurz; sich erholen. Unsere Knicks bedeuten ein großes Plus für die Artenvielfalt und könnten für nachhaltiges Wirtschaften ein schönes und lebendiges Beispiel sein. Die Landschaft Schleswig Holsteins wird seit 250 Jahren von Knicks geprägt, jedenfalls auf der Geest. Der Kreis Segeberg, Teile von Storman, Schleswig, und Dithmarschen liegen auf der Geest. Mitten drin die Holsteinische Schweiz, im östlichen Hügelland und Ostholstein ziehen sie sich entlang. Wo gleichermaßen viele Knicks entstanden sind. Im östlichen Hügelland haben sich jedoch auch mehrere der großen adeligen Güter konzentriert, deren Flächen kaum von Knicks durchzogen sind. Knicks sind ein Zeichen von bäuerlichem Besitz. Die allgemeine „Verkoppelung“, daß heißt die zwangsweise Einfriedung der landwirtschaftlich genutzten Ländereien fand erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts – teilweise auch erst Anfang des 19. Jahrhunderts statt. Das betrifft auch die Zeit der Anlage der meisten Knicks.

Für Biologen sind die Knicks so etwas wie ein schmale lichte Saumbiotope ähnlich wie Waldränder. Knicks vernetzen nicht nur Menschen und ihre Dörfer, sondern auch die Lebensräume der hier heimischen Tier- und Pflanzenwelt. „Biotop-Verbund-Systhem“ wird das Ganze genannt. Knicks lassen die Landschaft schön gegliedert und kleinräumig erscheinen. Sie präsentieren sich im Wechsel der Jahreszeiten immer wieder anders. Von der Baumblüte im Mai über das sommerliche Blätterdach, welches Schatten spendet, im Herbst dann die bunten Blätter und Früchte des bunten dh., artenreichen Knicks zum Winter, in dem die Strukturen am besten zu erkennen sind. „Am Knick ist immer was los.“ Geplant ist eine Wanderausstellung mit einem kurzem Film als intro.

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