Die Geschwister der Elbe, Donau und Rhein mögen malerisch und spektakulär sein, doch die Elbe ist bis heute ein unbezwungner Fluss – immer noch ohne Betonkorsett, auch ohne Gezeitensperrwerk wie die Themse. Das Elbe-Urstromtal ist – im Gegensatz zu anderen Urstromtälern – weder ausgetrocknet noch versandet, sondern führt den heutigen Fluss Elbe auf einer Länge von 1160 Kilometern von der Quelle im Riesengeberge bis nach Cuxhaven. Das Urstromtal zieht sich über eine Länge von 300 Kilometern, von Genthin (Sachsen-Anhalt) bis zur Mündung in die Nordsee durch das Urstromtal. Es es variert stark in der Breite. Bei Hamburg ist das Tal ca. 10 Kilometer breit, an anderer Stelle sogar 20 KM. Während der Gletscherschmelze war der Strom also mindestens 10 mal breiter als heute. Die Marschgebiete liegen auf Nivau des heutigen Meeresspiegels, sie müssen also komplett überflutet gewesen sein. An ihren Ufern finden wir elbabwärts bis Wedel heute noch die steilen Elbhänge, gebildet aus hoch aufgetürmten Sand- Lehm und Geröllschichten der Gletscher. Zwischen dem zurückspringenden Geestrücken und der Elbe haben sich zahlreiche Moore (Moorgürtel) in den Senken links und rechts des Flusses gebildet.
Kurios; „Einen Falken“ gibt es gleich zweimal; 1). Falkenstein auf der Nordseite westlich von Blankenese (plattdeutsch für blanke unbewaldete Nase) und 2. in Neugraben der Falkenberg. Siehe 1. Foto




Gletscher waren von Skandinavien mehrmals bis nach Norddeutschland und noch viel weiter nach Süden vorgedrungen. Die EIszeiten tragen die Namen der Flüsse die sie erreichten. Es begann mit der Elster-Eiszeit vor 250 000 – 300 000 Jahren. Gefolgt von eimer Wärmephase. Die Saale-Eiszeit vor ca. 125 000 bis 200 000 Jahren formte die Landschaft am stärksten. Zu guter Letzt die Weichsel-Eiszeit Vor ca. 15 000 bis 80 000 Jahren. Die Gletscher dieser Zeit drangen nicht mehr bis zur Elbe vor. Sie erreichten nur Schleswig-Holstein im Osten und Mecklenburg-Vorpommern im Norden. Doch das Wasser der Eisschmelze setzte ungeheure Massen an Geröll, Lehm und Kies in Bewegung, die die Landschaft doch geprägt haben dürften. Unter dem Sand befinden sich noch viel ältere mächtige Salz- und Kreideschichten. Z.B. Salzstöcke bei Gorleben und Stade sowie die Lägerdorfer Kreidevorkommen bei Itzehoe. Salzstöcke als Deponie für Atomabfall zu nutzen ist mehr als leichtfertig. Denn Salz ist bekanntlich wasserlöslich….auf der Gorleben gegenüberliegenden Seite in Brandenburg ist so ein Salzstock vor Jahrtausenden ausgewaschen worden und schließlich eingebrochen. So entstand der Rudower See bei Lenzen in der Elbtalaue.
Der Eispanzer der Gletscher ragte über 1000 Meter in der Höhe auf. Nach der Eisschmelze lag massenhaft Sand und Geroell herum. Unmengen von Findlingen aus skandinavischen Gestein (Granit und Gneiss) befanden sich in diesem Geschiebe.
Zum Ende dieser Kaltzeit vor ca. 10- 12 000 Jahren, als das meiste Eis abgeschmolzen war, herrschten lange Zeit starke Winde und die formten die durch die Eiszeit entstandene hüglige Landschaft mit ihren Endmoränen um.
Nachdem der Winde diesen Sand beiderseits der Gletscher an der Elbe zu Duenen zusammen geweht haben, konnten sich Graeser als erste Pionierpflanzen ansiedeln, später gefolgt von Heiden, verküppelten Birken und Weiden usw.
Wer mehr über diesen Lebensraum Düne erfahren möchte sollte sich auf den Weg machen. Die Holmer Sandberge nahe Wedel und die Tinsdahler Heide in Rissen liegen im Westen Hamburgs, Boberg dagegen im Osten und Neugraben und Fischbek im Süden. Ein Ausflug laesst sich mit einem Besuch der Infohäuser in Boberg oder Fischbek verbinden.
Siehe unten zwei Links zu Infohäusern der Loki Schmidt Stiftung. Hier gibt Ausstellungen, Veranstaltungen und gefuehrte Spaziergaenge mit zertifizierten Natur- und Landschaftsführer-innen. (Ich bin auch einer der Landschaftsführer)
https://www.loki-schmidt-stiftung.de/infohaeuser/fischbeker_heide/
https://www.loki-schmidt-stiftung.de/infohaeuser/boberger_niederung/
Schöne Fotos!!
Von meinem iPhone gesendet
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Danke Klaus!