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Christian Kaiser

Silberweide im Auwald

Silberweide und Fruehlings Vegetation im geschuetzten Suesswasser Auenwald NSG Heuckenlock

Wissenwertes und Fotos von Knicks

wie bewahrt man ein wertvolles Hochzeitsgeschenk für kommende Generationen? Der ehemalige Todestreifen der DDR genau 1394 KM lang vom Ostseestrand bis zum Bayrischen Wald an der Grenze zu Tschechien, wurde zum Grünen Band der Artenvielfalt und der Biodiversität. Mehr als 1200 zum Teil sehr seltene Arten kommen hier vor. Das Grüne Band soll Welterbe der UNESCO werden, dazu muüßen Lücken in der Perelenkette mit einem klugen Konzept geschlossen werden, kulturelle und biologische Hotspot evaluiert und integriert werden. es geht noch größer; The Green Belt zieht sich vom nördlichen EIsmeer bis an die Adria. Jetzt wurde ein ambitioniertes Quervernetzungprojekt am Grünen Band entwickelt, dies will die Aufgabe meistern hotspots der Natur und Kultur links und rechts des Grünen Band mit einzubeziehen.

über 30 Jahre bin ich am Grünen Band als Fotograf und Forscher unterwegs. 1990 begann ich eine Fotoserie zu diesem Thema, war damit einer der ersten Fotografen, die sich dieser Aufgabe gestellt haben. Es begannt auf der Insel Stintenburg mit einer Reportage über den Altttag der Schaalseefischerei Außenstelle des Fischerei Kombinats Schwerin. Damals waren die Fischer Hans Drostatis, Werner Stoss (Lassahn) und Rehbohm (Zarretin) die einzigen DDR Bürger, die auf den See rausfahren durften. Ich habe sie in ihrem Arbeitsallttag beim Leeren und Stellen der Räusen begleitet. Dadurch bekam ich Kontakt zur DDR Marine, die den See, der hinter dem Minenfeld und Elektrozaun mit Selbstschußanlagen von Schnellbooten aus bewachte. Die Grenzztruppen der DDR bewachten die Grenze, das bewaldete Seeufer samt Hinterland und See von Wachtürmen aus. Auf dem Kolonnenweg waren sie mit Fahrzeugen unterwegs und blitzschnell zur Stelle wenn Alarm wegen potentieneller Republikflüchtlinge ausgelöst worden war. Mehr dazu hier auf der Seite:

https://wordpress.com/post/kaiser-photo.com/3409

Fachtagung des Bund zu Grünes Band 26/27 April 2023 in Zarrentin am Schaalsee

was gibt es zu berichten? Die diesjährige Fachtagung Grünes Band war vom Bund Bayern in Nürnberg, Projekt Grünes Band sehr gut vorbereitet. So konnten sich die ca. 65 Zuhörer:innen sich über den Stand der Dinge informieren. Dazu gab es an beiden Tagen eine Reihe kompakter Vorträge aus den Regionalgruppen des Bund Naturschutz (Bund) und den Bundesländern entlang des Grünen Bands.

Das Grüne Band insgesamt 1394 KM lang, ist ein weltweit einzigartiger Verbund von Biotopen auf der ehemaligen Grenze von DDR/BRD.

Es gibt viele Neuigkeiten aus allen Bundesländern, aber auch vor allem Positives vom Grünen Band selbst zu berichten. Die schönste Nachricht; Lücken im Grünen Band werden geschlossen, Das Band wächst zusammen.

Der Biotopverbund entlang der ehemaligen Grenze mit Minengürtel und Todestreifen wird endlich zusammenwachsen und komplett unter Schutz gestellt. Die UNESCO prüft aktuell den Antrag dieses Gebiet als einzigartiges Welterbe zu bewerten. Das wäre ein weiterer Meilenstein, doch dazu bedarf es noch etwas Mehrarbeit. Quervernetzung am Grünen Band heißt die Grundlage dazu. Was steckt hinter diesem Begriff?

Diese Perlenkette aus geschützten Biotopen hatte noch Lücken. Jetzt werden mehrere Gebiete, (vor allem in MV und Thüringen) hinzukommen um die Lücken zu schließen. Darüber hinaus soll eine neue Artenzählung (Artenkathaster) durchgeführt werden. Letzte Zählung am Geo- Tag der Artenvielfalt hatten im Jahr 2005 ca. 1200 Tier- und Pflanzenarten die am Grünen Band nachgewiesen werden konnten, ergeben.

Am Nachmittag des 1. Tags ging es zu einer Exkursion mit zweieinhalb Stunden Fußmarsch

am Grünen Band am Ostufer des Schaalsees unter Leitung des Rangers Sven Schmidt vom Biosphärenreservatsamt Paalhus. https://www.biosphaere-schaalsee.de/schaalsee/das-pahlhuus/

Bewunderung gab es unter den interessierten Besuchern aus ganz Deutschland unter anderem für eine gut erhaltene Kulturlandschaft mit kleinteiligem Landschaftsmosaik. Die alte bäuerlich genutzte Gegend am See zwischen Schaliß, Techin und Lassahn wird noch immer von uralten Feldwegen durchzogen. Diese ganz besondere Kulturlandschaft mit Bruch- und Mischwald, extensiv genutzten Wiesen und alten Wallhecken (Knicks) liegt nah am Ufer zum Teil auf schaalsee typischen Halbinseln Werder genannt kann heute über die bestehenden alten die Wege (heute gut markiert) Wanderwege erkundet werden. Die Rufe von Kranichen, Seeadler und vielen Wasservögeln ergeben dabei eine schöne Klangkulisse. Die ersten zartgrünen Blätter an Bäumen unwirklich leuchtende grüne Frühlingsboten.

Erlen, Eschen, Eichen, Birken und Silberweiden auf den Knicks Schlehen (Schwarzdorn) und Haselsträucher am Wegrand darüber eine Pracht weißblühender Wildkirschen. Das Grüne Band ist also erkennbar mehr als lange Zeit unberührte Natur. Wie eingefroren in einer Zeitkapsel finden wir Spuren von Jahrhunderte alten Wegen, Häusern und Höfen.

Besonders gut erhalten ist bis heute das kleine alte Bauerndorf Techin am Ufer des Sees.

https://www.schaalsee.de/schuetzen-entwickeln/naturschutz/naturschutzgebiete/techin

Kulturmäzen: Dank Engagements eines großzügigen Mäzens sind die teilweise vom Einsturz gefährdeten Fachwerkhäuser wieder in bewohnbaren Zustand versetzt worden. Die Dorfstraße mit ihrem Kopfsteinpflaster wird gesäumt von alten Bäumen und Trockensteinmauern aus Findlingen und behauenen Granitsteinen.

Zurück ins Fischhaus in Zarrentin, wo allen Teilnehmer:innen ein leckeres Abendessen serviert wurde.

Zugleich ist das Grüne Band Teil des europaweiten Green Belt Projekts. Dieses europäische Projekt zieht sich vom Eismeer bis an die Adria. Mehr infos dazu auf diesem Link: https://www.europeangreenbelt.org/

Wichtige Randnotiz, die abgebildeten Gletscherschürfseen sind während der letzten Eiszeit vor 12000 Jahren entstanden. Jetzt soll der ehemalige Grenzstreifen als Welterbe geschützt werden. Wird die UNESCO ihre Zustimmung geben?

Goldensee; Golden lake,
Abend ueber dem Schaalsee Biosphaeren Reservat

Wie es am Grünen Band weitergeht? Darüber wird in Kürze wird hier von einer Tagung zum Grünen Band am 26/27. April berichtet werden.

(Geplant ist der nächste Blog Post am 1. Mai)

Neuenkirchner Bek (Bach)
Blick auf Neuenkirchener Feuchtgebiet „Die Bek“ (Bach) im Schaalsee Biosphaeren Reservat
Neuenkirchner Bek (Bach)
Blick auf Neuenkirchener See und Feuchtgebiet „Die Bek“ (Bach) im Schaalsee Biosphaeren Reservat
Neuenkirchner Bek (Bach)
Blick auf Neuenkirchener See und Feuchtgebiet „Die Bek“ (Bach) im Schaalsee Biosphaeren Reservat
Schaalsee am Abend
Abend ueber dem Schaalsee Biosphaeren Reservat
Schaalsee am Abend
Abend ueber dem Schaalsee Biosphaeren Reservat

Der Fachbereich Grünes Band ist seit 2004 Regionalkoordinator für den zentraleuropäischen Abschnitt von der Ostsee bis zur Adria. In der paneuropäischen Initiative arbeiten Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen aus 24 Anrainerstaaten zusammen. Wir sind Gründungs- und Vorstandsmitglied des 2014 gegründeten Vereins Grünes Band Europa („European Green Belt Association e.V.“). Das Grüne Band Deutschland gilt als „Rückgrat“ im Bundeskonzept der Grünen Infrastruktur und als „Leuchtturmprojekt“ in der Nationalen Strategie der Bundesregierung zur Biologischen Vielfalt. Nach erfolgericher Schließung bestehender Lücken im Grünen Band (Mecklenburg-Vorpommern) wird der Schutz dessen, wie im Koalitionsvertrag vereinbart, der UNESCO als weltweit einzigartiges Schutzgebiet zur Pfrüfung als Welterbe vorgelegt

Für Wassermenschen wie mich ist das Grüne Band zugleich auch ein blaues Band, eine Reihe (Kette) von Seen, Flüssen, Auen, Auwäldern, Mooren, Kleinstbiotopen und anderen Schätzen, die sich aneinander reihen wie Perlen an einer Schnur….Im Norden die Ostseeküste, die Trave mit ihrer nach Osten greifenden Verbreiterung dem Dassower See, dann Ratzeburger See, Mechower und Goldensee etc. und der See meiner Träume; der Schaalsee.

4 comments on “Biophärenreservat Schaalsee und Elbetal

  1. antjeklein7@gmx.de sagt:

    Hallo Christian,

    das ist sehr schön !

    Grüße von Antje

    1. Hallo Antje,

      Danke dir!

  2. Sabine Niemann sagt:

    Lieber Christian, hast du zufällig Aufnahmen des Landhauses Michaelsen am Falkensteiner Ufer mit Elbe dabei? Das frag ich mich und hätte ich großes Interesse … Herzliche Grüße Sabine

    >

    1. Liebe Sabine,
      das Landhaus Michaelsen kenne ich als Puppenmuseum, habe auch mal vor Jahren mit Elke Dröscher gesprochen. Drohnenfotos könnte ich Ende der Woche machen wenn das Wetter mitspielt und Frau Dröscher einverstanden ist. Das Honorar besprechen wir am Telefon. Ich denke 1/2 Tag wäre OK.
      Herzliche Grüße Christian

Kommentare sind geschlossen.

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